Band 30

Der Dunkelstern 6

Michael Marcus Thurner

Die Varganen von Cramar

Hauptpersonen

Atlan, Flink, Fisker, Kalarthras

Handlungszeitraum

Juli 1225 NGZ

Handlungsort

Dwingeloo, Cramar

Handlung

Auf dem Planeten Cramar leben Varganenabkömmlinge, gezüchtet vor Jahrtausenden von Kalarthras und seinen Artgenossen in Dwingeloo. Einer von ihnen ist Z-Tomanet, ein Mitglied der Beamtenkaste, die das Staatswesen beherrscht. In dieser Welt der Bürokratie ist das Beamtentum die einzig erstrebenswerte Existenzform. Für die Beamten wird gesorgt, sie leben in bescheidenem Wohlstand und gehen darin auf, Verordnungen zu erlassen und das Leben zu verwalten. Auch Z-Tomanet ist zufrieden in seinem Streben ein funktionierendes Rad in der Bürokratiemaschine Cramars zu sein. Bis ihm eines Tages ein folgenschwerer Fehler unterläuft. Er zitiert einen falschen Paragraphen und prompt wird er seiner Existenzgrundlage beraubt. Fehler verzeiht die Bürokratie von Cramar nämlich nicht und gnadenlos wird Z-Tomanet aus dem Beamtendienst entfernt, was zudem zur Folge hat, dass er auch seine Wohnung und seine wenigen Besitztümer verliert. Er wird dazu verurteilt, seine Zukunft als Freiberufler zu fristen, die schlimmste Strafe, die sich die Kaloro'on, wie sich die Bewohner Cramars nennen, vorstellen können.

Auf der AMENSOON überlegen Atlan und seine Mitstreiter unterdessen, wie sie verhindern können, dass die Lordrichter die schwarze Materie des Dunkelplaneten als Waffe nutzen können. In diesem Zusammenhang erinnert sich Kalarthras an Haitogallakin, einen varganischen Forscher, der vor ewigen Zeiten versuchte von Dwingeloo aus ein Tor zur Rückkehr in den Mikrokosmos zu öffnen. Obwohl Kalarthras über den Fortgang von Haitogallakins Forschungen nichts weiß, glaubt Atlan, dass die Varganenstation am Dunkelstern und die dort entstehende schwarze Materie ein Ergebnis der Experimente des Varganenforschers sein könnte. Die Lordrichter versuchen nun offensichtlich Haitogallakins Werk zu Ende zu führen und Zugang zum Mikrokosmos zu erlangen und außerdem die schwarze Materie zu kontrollieren und als Waffe zu nutzen. Kalarthras besteht darauf nach Cramar zu fliegen, wo er einst unter den genetisch konditionierten, friedliebenden Varganenabkömmlingen seine glücklichste Zeit verbrachte und sogar eigene Nachkommen zeugte. Dort hofft er, seinem merkwürdigen Leiden auf die Spur zu kommen, durch das er mittlerweile fast schwarz geworden ist. Beim Anflug auf Cramar entdeckt die AMENSOON Überreste eines zerstörten Planeten, auf denen sich weitere Artefakte der seit über 1,1 Millionen Jahren untergegangenen Rhoarxi-Kultur befinden.

Z-Tomanet wird inzwischen alles genommen, sogar sein Name. Nur noch eine Nummer, teilt man ihn einer Kolonie Freiberufler zu, die mit ihrer Hände Arbeit Früchte anbauen und ernten. Dort wählt er sich wieder einen Namen, Fisker, und erfährt nach und nach, dass sein Leben weitergeht und das Dasein als Freiberufler nicht nur Nachteile hat. Flink, eine erfahrene Freiberuflerin, bei der die genetische Konditionierung defekt ist, nimmt ihn dabei unter ihre Fittiche, sowohl beruflich als auch privat.

Wie es der Zufall will, landet die AMENSOON auf einem Raumhafen genau neben der Freiberufler-Kolonie, in der Fisker und Flink leben. Ebenso zufällig ist Fisker derjenige, mit dem Kalarthras zuerst Kontakt aufnimmt. Längst hat der Vargane bemerkt, dass auf Cramar nichts mehr so ist, wie er es in Erinnerung hat. Fisker klärt Atlan und seine Begleiter über die derzeitigen Zustände auf Cramar auf. Der Arkonide hat vor, das Oberhaupt der Kaloro'on aufzusuchen, was jedoch normalerweise mit enormem bürokratischem Aufwand verbunden ist. Deshalb überredet Atlan Fisker ihn als Helfer zu begleiten.

Nach einigen skurrilen und entnervenden Konfrontationen mit der erdrückenden Bürokratie Cramars dringen Atlan und Fisker zum Obersten Noturierten vor. Zur Überraschung Atlans erwartet ihn ein Hinterhalt der Zaqoor, die bereits seit einiger Zeit auf das Eintreffen des Arkoniden lauern. Es entbrennt ein Gefecht, in dessen Verlauf der zur Gewaltlosigkeit konditionierte Fisker erstmals ein Lebewesen tötet. Letztlich gelingt die Flucht in die Tiefen einer aus vier Oktaederbeibooten bestehenden Station, an die sich Kalarthras wieder erinnern kann. Dort befindet sich neben einer Tiefschlafanlage, in welcher der Vargane lange Zeit in Stasis verbracht hatte, auch ein Transmitter. Kalarthras hat erkannt, dass die Konditionierung der Kaloro'on sie in ihrer Entwicklung behindert hat. Er übergibt Fisker tausend varganische Kampfroboter, mit denen er den Widerstand organisieren und die genetischen Fesseln seines Volkes überwinden soll. Die von Kalarthras telepathisch herbeigerufene Kythara holt ihn, Atlan und Gorgh-12 von Cramar ab, doch die Zaqoor sind der AMENSOON schon wieder auf den Fersen. Das Schiff flieht einmal mehr mit unbekanntem Ziel vor den Truppen der Lordrichter. Fisker und Flink bleiben etwas irritiert zurück.