Band 2

Claudia Kern

Akanaras Fluch

Hauptpersonen

Atlan

Handlungszeitraum

17. Februar 1225 NGZ

Handlungsort

Yarn

Handlung

Die AT-TOSOMA wird angegriffen, kaum dass sie im Kugelsternhaufen Omega Centauri angekommen ist. Die Angreifer, lemurisch sprechende Wesen, die an aufrechtgehende Frösche erinnern und sich als Angehörige des Reiches Mograk bezeichnen, lassen nicht erst groß mit sich reden, sie versuchen, die Arkoniden zu vertreiben. Der arkonidische Schwere Jagdkreuzer ist aufgrund der Störungen, die von den in Omega Centauri herrschenden starken Hyperschwallfronten verursacht werden, nicht hundertprozentig einsatzfähig. Die Angreifer können zwar mit den konventionellen MVH-Geschützen vertrieben werden, weiteren Attacken kann die TOSOMA sich aber nur durch die Flucht entziehen. Man steuert Yarn an, eine Handelswelt an der Grenze des Reiches Mograk, wo man vor Verfolgung zunächst einmal sicher ist. Allerdings müssen exorbitante Liegegebühren im Raumhafen gezahlt werden.

Die Lebensbedingungen für die Bevölkerung des Planeten sind alles andere als rosig. In der Stadt Randamilad, die von den Arkoniden erkundet wird, leben zwei Drittel der fünfzehn Millionen Einwohner unterhalb der Armutsgrenze. Die Stadt ist in verschiedene Bezirke unterteilt. Die wohlhabenden Bürger bewohnen die Oberstadt, während in der Unterstadt unbeschreibliche Zustände herrschen. Viele Yarn sind zu arm, zu krank oder zu drogenabhängig, um jemals aus dem Teufelskreis zu entkommen, der sie immer tiefer in die Verelendung zieht. Manche werden als Sklaven verkauft, aber all diejenigen, die selbst dafür nicht mehr zu gebrauchen sind, müssen sich mit Diebstählen über Wasser halten oder sich von Abfällen ernähren. Um wenigstens etwas Schutz zu haben, schließen sie sich zu unterschiedlich großen Gruppen zusammen. Die Ausgestoßenen der Ausgestoßenen jedoch, die zu keiner Gruppe gehören, vegetieren auf Müllhalden dahin.

Ein solcher Paria ist Akanara, ein junger Mann, der wegen einer seltsamen Begabung – die für ihn eher ein Fluch ist – von seiner Familie verstoßen wurde. Er hat Visionen, in denen er die nähere Zukunft sieht oder die Absichten anderer Wesen erkennen kann. Er beherrscht seine Fähigkeiten jedoch nicht, und die Visionen sind unzuverlässig. Man hält ihn deshalb für einen Geistesgestörten. Der Sklavenhändler Gorduran jedoch hat ein spezielles Interesse an Akanara. Er möchte ihn als Kuriosität an gut zahlende Kunden verkaufen und lässt Akanara deshalb von seinen Häschern jagen. Nach einer eher kurzen Flucht wird der junge Yarn schließlich geschnappt und zu Gorduran gebracht.

Auf der Suche nach Informationen über die Lemurer gehen Atlan und Li da Zoltral, die in Begleitung von zwei weiteren Besatzungsmitgliedern der TOSOMA durch die Stadt ziehen, nach einigen Umwegen ausgerechnet Gorduran auf den Leim. Atlan feilscht mit dem gerissenen Sklavenhändler um Informationen, für die er (natürlich zum Schein) sogar einen Stealth-Shift herausrücken will. Gordurans Kenntnisse über die Lemurer sind aber äußerst dürftig. Er gibt lediglich Hinweise auf eine Tabuwelt namens Acharr, auf der es eine alte Stadt und Ruinen von riesigen roten Pyramiden geben soll. Die Koordinaten dieses Planeten will er aber zunächst nicht verraten. Die Ereignisse überschlagen sich, als Akanara hereingebracht wird. Er erkennt nämlich sofort, was Gorduran wirklich im Schilde führt: Dieser will die Arkoniden als Geiseln nehmen, um deren Raumschiff zu übernehmen! Akanara warnt die Arkoniden, die sich mit Hilfe ihrer Kombistrahler schnell aus der Falle befreien können. Atlan zwingt Gorduran, ihm die Koordinaten von Acharr zu verraten, dann fliegt die TOSOMA ab – und Akanara ist mit an Bord. Atlan hat dem jungen Mann angeboten, ihn mitzunehmen und ihm bei der Erkundung seiner Psi-Fähigkeiten zu helfen. Angesichts der elenden Lebensumstände auf Yarn war die Entscheidung, diese Welt zu verlassen, Akanara nicht schwer gefallen.

Kaum ist die TOSOMA wieder im Raum, wird sie erneut von Mograks angegriffen. Die geplante Transition nach Acharr schlägt fehl, und diesmal sind gleich zehn feindliche Walzenraumer hinter den Arkoniden her.